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Interview mit Jan-Henrik Franetzki kurz vor Ende seines Spanienaufenthalts
Telefonat am 09.12.2013: Thomas Czwalinna (TC) fragt mal bei Jan-Henrik Franetzki (JHF) nach, wie die aktuelle Lage an der spanischen Mittelmeerküste ist. Hier das Ergebnis:
TC: Hola senior Jani, que tal?
JHF: Buens dias, alle miteinander! Estoy muy bien!
TC: Deine Zeit in Barcelona geht zu Ende und Dein Flieger landet am 21. Dezember. Was hast Du da eigentlich genau gemacht?
JHF: Im Rahmen meines BWL-Studiums in Münster habe ich die Möglichkeit genutzt, weitere Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Ich habe mich für einen Platz im Erasmus-Programm beworben und diesen dann auch letztendlich bekommen. Neben dem Studium stehen natürlich auch viele weitere Dinge auf dem Plan, die ehrlich gesagt der eigentliche Grund für die Bewerbung waren. Ich liebe es zu reisen und neue Leute & Sprachen kennen zu lernen. Und, da mein Australien-Aufenthalt nun schon einige Zeit her war, wurde es mal wieder Zeit, aufzubrechen.
TC: War es so, wie Du es Dir vorgestellt hast? Wo hast Du denn gewohnt?
JHF: Alles in allem, ja. Man findet sich sofort mit anderen Stundenten zusammen, erkundet die Stadt, nimmt das ein oder andere San Miguel in die Hand und genießt diese wunderschöne Stadt. Meine jetztigen Mitbewohner habe ich auch am ersten Abend in einer Bar kennengelernt. Wir wohnen im schönsten und ältesten Stadtteil "El Born". Hier gibt’s ne Menge kleiner Gassen mit etlichen Bars, netten Läden und Märkten. Es ist ganz in der Nähe von den "Las Ramblas", die man schonmal häufiger kennt. Die Wohnung selbst ist recht gewöhnungsbedürftig. Da ich später anreisen musste, war die Auswahl eben nicht mehr all zu groß. Man muss das kleine Ding halt lieben… Voll ist die Bude aber fast jeden Tag. Da wird’s einem nie langweilig.
TC: Heimweh gehabt? Was hast Du am meisten vermisst?
JHF: Heimweh hat man bei so einer kurzen Zeit eher weniger. Und man steht ja auch ständig mit der Heimat in Kontakt. Vermisst habe ich in erster Linie trinkbares Leitungswasser und mein weiches Bett. Aber die Umstände nimmt man hier echt gerne in Kauf. Dafür bekommt man einiges geboten, das es daheim nicht gibt. Heute ist der 9. Dezember und es waren mal wieder über 20°C…
TC: Hört sich an, als ob Du gerne verlängern möchtest…?
JHF: Ich würde gerne noch eine Weile hier bleiben. Ich freue mich natürlich, zu Weihnachten wieder zu Hause bei meiner Familie zu sein. Ein weiterer Monat wäre aber auch nicht schlecht gewesen. Ich kann mir sogar mittlerweile vorstellen, hier ein Jahr zu verbringen - natürlich dann mit einer besseren Wohnung. Aber das wird die Zukunft zeigen.
TC: Hattest Du neben dem Studium Zeit…ha, Moment, ich stell die Frage anders: Was waren die Highligths am Mittelmeer?
JHF: Das ist eine schwierige Frage. Es gab eine Menge schöner Dinge, die ich nie vergessen werde. Ein Highlight war mit Sicherheit das Handball-Championsleaguespiel vom FC Barcelona gegen Vardar Skopje für das ich Freikarten geschenkt bekommen habe. Dort habe ich auf der Tribüne Talant Dujshebaev getroffen - seiner Zeit, der Handballer schlechthin. Ein Foto wurde davon natürlich auch gemacht, keine Frage.
TC: Du hattest ja kurz vor Deinem Abflug die OP am Sprunggelenk. Wie siehts da eigentlich aus? Alles wieder ok?
JHF: Ja, das war nicht so schön. Im Fußgelenk hatten sich Teile vom Knochen und Knorpel bei einer alten Bänderverletzung gelöst und sich vergrößert. Die mussten raus. Leider kam die Diagnose relative spät. In der Sommerpause wäre dafür natürlich einiges mehr an Zeit gewesen. Die OP ist laut Arzt gut verlaufen und wahrscheinlich konnten alle Teile entfernt werden. Ganz der alte, ist der Fuß aber noch nicht. Ich kann aber wieder voll belasten und gehe deswegen auch häufiger in den Bergen hier laufen.
TC: Hast Du in Barcelona irgendwo trainiert? Was schätzt Du: Bei wieviel Prozent bist Du aktuell?
JHF: Ohja, als ich wieder einigermaßen laufen konnte, durfte ich beim großen FC Barcelona zum Probetraining bei der zweiten Mannschaft auflaufen. Ich hatte schon aus Deutschland angefragt und habe dann hier einen Termin mit dem Trainer vereinbart - wobei ich auch den ein oder anderen Championsleague-Spieler beim Stadion getroffen habe. Das war schon cool, in dieser großen Halle durch die Sicherheitszone geschleust zu werden und sich das Dingen mal von Innen begucken zu können. Die zweite Mannschaft ist im Durchschnitt sehr jung und besteht weitgehend aus Juniorennationalspielern, die teilweise schon Erstliga-Erfahrung sammeln konnten. Trainiert wird jeden Tag im eigenen Trainingszentrum. Da meine Kurse leider fast immer auf die Traningszeit gefallen sind, konnte ich nicht so oft gehen, wie ich wollte. Am Ende mussten die Kurse aber auch mal hinten anstehen. Im Moment fühle ich mich schon wieder ziemlich fit - 90 % vielleicht. Da ich mit der Uni hier fertig bin, kann ich in den letzten zwei Wochen nochmal ein bisschen was rausholen. Zum 22. gegen Möllbergen sollte ich dann wieder voll auf der Höhe sein.
TC: Hast Du die Spiele der ASV-Teams verfolgt?
JHF: Aber selbstverständlich. Leider wurde mir hier mein Handy geklaut. Deswegen konnte ich den Ticker nicht mitverfolgen. Ich habe mir aber via Facebook von den Spielen live berichten lassen. Über unser Videoportal habe ich dann auch fast alle Spiele nochmal angeguckt.
TC: Was sagst Du zur bisherigen Saisonbilanz Deines Teams in der Oberliga?
JHF: Tabellenmäßig sieht es ja noch ein wenig mau aus und es waren einige schlechte Spiele dabei, in denen wir nicht das gezeigt haben, was wir können. Dann gab es auch wieder klasse Partien, die aber unglücklich verloren wurden. Wir haben vorher gewusst, dass es mit dem etwas anderen Kader auf und ab gehen wird. Unser Ziel muss es sein, in der zweiten Saisonhälfte Stabilität in unser Spiel und vor allem den Anriff zu bekommen. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Der letzte Sieg gegen LIT hat zwei wichtige Punkte gebracht, um den Anschluss zu halten. Die Liga ist sehr ausgeglichen und bietet daher keine einfachen Spiele. Der ASV gehört aber eindeutig in die Oberliga. Wir müssen nur unser Potential kontinuierlich abrufen. Ich bin mir sicher, dass wir das schaffen.
TC: Wie schätzt Du die Chance, dass Du am 22. Dezember gegen Möllbergen auf der Platte stehst?
JHF: Um Kevin Kuranyi zu zitieren: "Das müssen sie den Trainer fragen, nicht mir!"
Ich denke, dass ich in einer Woche wieder topfit bin. An den Ball bin ich auch gewöhnt. Von meiner Seite steht dem also nichts mehr im Wege. Ob ich mit auflaufe, entscheidet am Ende der Coach. Auf jeden Fall bin ich am 22. in der Halle.
TC: Letzte Frage: Wie ist es eigentlich so ohne Handy und vor allem, wenn alle Kontakte weg sind ….?
JHF: A****…
TC: Wir freuen uns trotzdem auf Dich. Bis nächste Woche.
JHF: Sonnige Grüße und viel Erfolg gegen Bergkamen.
(Erstveröffentlichung in der Hallenzeitung zum 11. Spieltag in der Oberliga des ASV Senden gegen TuRa Bergkamen)
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