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Alex Seitz: Ein großer Gewinn für den ASV – als Spieler wie als Trainer
Zur Verabschiedung von Alex Seitz als Trainer der Zweiten Herren beim Saisonabschluss 2024/25 von unserem Jugendkoordinator Thomas Hammerschmidt.
„Wir müssen mal reden!“ Es war während der Mittagspause eines Trainer-Lehrgangs, bei dem Anet Sander (als Lehrgangsleiterin) und ich (als Referent) tätig waren und an dem Gerd Seitz und sein gerade einmal 13-jähriger Sohn Alex teilnahmen, um die C-Lizenz zu erwerben. „Über Alex!“ Gerds Idee: Alex sollte künftig in Senden Handball spielen, in der C-Jugend des ASV, die von Anet und mir trainiert wurde. Wir kannten Alex und wussten um seine herausragende sportliche Leistungsfähigkeit, die er in Telgte (dort wohnte Familie Seitz) beim dortigen TV Friesen und als Spieler der Kreisauswahl ein ums andere Mal unter Beweis gestellt hatte. „In Telgte ist Alex zu oft Alleinunterhalter. Um sich als Teamplayer weiterzuentwickeln, braucht er stärkere Mitspieler – wie in eurer Mannschaft.“ So sehr ich dieser Analyse beipflichten konnte, so wenig konnte ich mir vorstellen, wie das Ganze funktionieren sollte. Alex zu bringen war seinen Eltern nicht möglich. Wie also sollte er drei- bis viermal wöchentlich von Telgte nach Senden kommen. Kein Problem, befand Gerd: „Mit dem Zug von Telgte nach Münster, dann per S 90 nach Senden.“ Meinen Einwand, dass dann ja allein der Fahraufwand für jedes Training rund drei Stunden betragen würde, wischte Gerd ebenso kurz wie überzeugt beiseite: „Kein Problem, das schafft Alex!“ Anet und ich erklärten uns einverstanden, hatten aber erhebliche Zweifel, ob ein Dreizehnjähriger eine solche Belastung wirklich dauerhaft auf sich laden würde. Unsere Sorge war unbegründet: Alex schaffte es tatsächlich. Mit größter Verlässlichkeit war er bei jedem Training, die ständige Fahrerei ertrug er mir der ihm eigenen Langmut und nutzte sie – ganz diszipliniert – zudem, um seine Hausaufgaben „on the road“ zu erledigen. Es sind diese Eigenschaften – Durchhaltevermögen, Zuverlässigkeit und Selbstdisziplin –, die Alex als Spieler wie (später) als Trainer stets ausgezeichnet haben.
War es den riesigen Aufwand wert? Auf jeden Fall!
Einerseits profitierte Alex für seine Entwicklung als Handballer erkennbar vom Zusammenspiel mit Kuhlmann, Nolte und Co. Und andererseits war er für unser Team ohne jeden Zweifel eine enorme Bereicherung: als einsatzfreudiger Verteidiger wie als durchsetzungs- und wurfstarker Angreifer, der obendrein den für einen Rechtshänder schwierigen Part im rechten Rückraum bestens ausfüllte. Und auch die Abteilung profitierte: Dass der 86er Jahrgang in den folgenden Jahren bis zum Ende der A-Jugend einen sportlichen Meilenstein nach dem anderen setzte und dem ASV in Handball-Westfalen jede Menge Anerkennung einbrachte, wäre ohne Alex in der Form nicht möglich gewesen. Ebenso die Erfolge der ersten Männermannschaft, zu deren Aufstieg bis in die damalige Oberliga er sein nicht unerhebliches Scherflein beitrug.
Aber nicht nur als Spieler, auch als Trainer hat sich Alex um unseren Verein verdient gemacht. Schon in ganz jungen Jahren mit einer Lizenz ausgestattet – siehe oben; später kam noch die B-Lizenz hinzu – übernahm Alex (nach ersten Trainerjobs bei den Telgter Friesen) auch beim ASV Verantwortung als Jugendtrainer. Über lange Jahre saß er auf der Bank unserer C-Jugend, die unter seiner Regie mit schöner Regelmäßigkeit in die höchstmöglichen Ligen aufstieg. Nicht nur, dass Alex so zum nach außen sichtbaren Gesamterfolg der Jugendarbeit des ASV beitrug. Noch wichtiger war, dass er die C-Jugendlichen in ihrer sportlichen Entwicklung verlässlich auf ein mehr als solides Niveau brachte; als B-Jugendtrainer, der die Jungs von Alex übernahm, durfte ich davon immer wieder profitieren. Und auch als langjähriger Coach unserer Zweiten stellte er seine Qualität als „Spieler-Entwickler“ unter Beweis, indem er neben dem Abschneiden der Mannschaft stets auch individuelle Förderung der Spieler im Auge hatte. Nicht wenige Sendener Eigengewächse schafften so über die Zwischenstation „Zweite“ den Sprung in die erste Mannschaft des Vereins.
Jetzt ist also – fürs Erste – mal Schluss. Die Handballpause sei Alex von Herzen gegönnt, das Plus an freier Zeit wird Steffie, Ida und Ole – und natürlich ihm selbst – zugute kommen. Aus Vereinssicht ist zu hoffen, dass Alex sich gut erholt … und vor allem schnell, um in nicht allzu ferner Zukunft wieder ein Traineramt beim ASV zu übernehmen. Gerne bei einer Jugendmannschaft!
PS: Dass Alex Lehrer geworden ist, dürfte ein wenig auch mit den pädagogischen Erfahrungen, die er als Trainer sammeln konnte, zusammenhängen. Und womöglich (um nicht zu sagen: wahrscheinlich) hat er die beeindruckende Langmütigkeit, mit der er die tägliche Pendelei nach Essen erträgt, als Spieler in Senden geschult: im Zug von Telgte nach Münster und im Bus ab Münster bis Senden … ????
(Fotos hinzugefügt von der Redaktion, u.a. 1-3 Verabschiedung vom 10.05.2025)
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